Wie kann man Kinder vor Tod und Trauer, vor den großen Schmerzen des Lebens beschützen? Indem man sie spielerisch vorbereitet, solange noch nichts passiert ist: Man kann Beerdigung einfach üben. Am besten mit einem einem toten Käfer, wie man sie öfters mal im Wald findet. Der Käfer kann nun nach allen Regeln der Kunst beerdigt werden.
Was kann ein Erinnerungsglas in der Trauer bewirken? Durch die Arbeit mit den Andenken, der Entscheidung was nun genau ins Glas darf und was nicht, wird ein innerer Prozess in Bewegung gebracht, der dem Trauernden richtig gut tut. Grundsätzlich kann man ein Erinnerungsglas einfach selbst gestalten. Fotos und Andenken werden im Glas in mehren Lagen als Kulisse arrangiert, erst probeweise, dann festgeklebt. So entsteht ein räumlicher Effekt, eine kleine Welt.
Wie ist das mit den schlimmen Erinnerungen? Soll man ihnen nun eine Bühne geben, auch wenn es sich schmerzhaft anfühlt, oder sollte man den Trauernden davor schützen? Es ist nicht einfach zu beantworten. In der Trauerbegleitung ist es sicherlich wichtig, sich nicht nur der Harmonie hinzugeben, sondern auch über traumatische Erlebnisse, Wut und Konflikte zu sprechen. Dieser Prozess muss aber begleitet werden.
Wir enstehen Erinnerungen? Unser Gedächtnis ist zwar kein Archiv im herkömmlichen Sinne, aber es enthält Unmengen von Informationen und Erinnerungsspuren aus unserer Vergangenheit. Nicht alles ist gleich wichtig. Bedeutend für unsere Gegenwart und Zukunft sind vor allem die autobiografischen Erinnerungen. Sie sind ein Fundus, aus dem wir unsere Motivation und unser Selbstverständnis immer wieder neu schöpfen.
Die Erinnerung setzt Energie frei, macht glücklich. Wie geht Trauerarbeit mit Erinnerungen? Durch einen kreativen Ansatz werden die Erinnerungen alltagstauglicher gestaltet. Sie können mitgenommen werden ins neue Leben. Die persönliche Überlebensschuld in Form eines Schuhkartons voller Fotos des Verstorbenen starrt nicht mehr vorwurfsvoll unter dem Bett hervor. Es findet aber auch keine Verherrlichung statt.